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Strukturbasiertes Medikamentendesign zur effektiven Ebola-Behandlung : Datum: , Thema: GO-BIO initial

Philipps-Universität Marburg - Prof. Dr. Stephan Becker

Ebola Impfstoff
Der neue Impfstoff wird auch beim aktuellen Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo genutzt – jedoch nach wie vor unter den einschränkenden Bedingungen eines experimentellen Einsatzes. © Adobe Stock / alexkich

Zuwendungsempfänger: Philipps-Universität Marburg

Zuwendung: GO-Bio initial Sondierungsphase 5 (01.10.2024 bis 30.09.2025, 119.988,77Euro)

Projektbeschreibung:

Verheerende Ebola-Ausbrüche in Zentral- und Westafrika kosteten im Jahr 2014 mehr als 10.000 Menschen das Leben. Diese Ausbrüche waren erstmals von großem regionalem Ausmaß und breiteten sich in dicht besiedelten städtischen Gebieten und über mehrere Landesgrenzen hinweg aus. In Zukunft ist aufgrund zunehmender Globalisierung und der steigenden Inanspruchnahme natürlicher Lebensräume der Zwischenwirte durch den Menschen mit steigenden Infektionszahlen zu rechnen. Bislang gibt es zwar gegen den Ebola-Virus Subtyp Zaire einen Impfstoff, jedoch keine wirksamen Medikamente. Gegen den nahe verwandten Ebola-Virus Subtyp Sudan, der im Jahr 2022 einen schweren Ausbruch in Uganda verursachte, gibt es weder Impfstoffe noch andere antivirale Interventions-möglichkeiten.

Das Projekt MATRIXCURE zielt darauf ab, ein Medikament gegen das Ebola-Virus zu entwickeln, das therapeutisch und präventiv wirksam ist. Im Fokus steht das Matrixprotein des Ebola-Virus, das für die Freisetzung neuer Viruspartikel und somit für die Virusreplikation essenziell ist. Durch innovatives, strukturbasiertes Wirkstoffdesign sollen spezifische Substanzen entwickelt werden, die dieses Protein hemmen und die Vermehrung des Virus stoppen. Das Projektteam hat bereits 50 kleine Moleküle identifiziert, die an das Matrixprotein binden und welche als Startpunkt für die Entwicklung eines neuen Medikaments dienen. Der Einsatz kristallographischer Techniken ermöglicht eine präzise Bestimmung der Bindungsstellen und damit einhergehend eine gezielte Strukturoptimierung. Die strukturbasierte Natur des Wirkstoffdesigns erhöht zudem die Chancen auf ein Medikament mit gutem Nebenwirkungsprofil. Im Rahmen der Sondierungsphase sollen alle nötigen Schritte bis zur Präklinik identifiziert und geplant werden, Schutzrechtsstrategien erarbeitet, der Markt und Wettbewerb analysiert und ein Umsetzungsplan für die anschließende Machbarkeitsphase erstellt werden.