Chlorotonil-Derivate, eine neuartige Substanzklasse mit anti-Malaria Wirkung : , Thema: GO-BIO initial
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH - Dr. Andreas Kany
Sondierungsphase
Zuwendungsempfänger: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH (HZI)
Fördervolumen: Go-Bio initial (01.10.2022 bis 30.09.2023, 99.993,00 Euro)
Die Krankheit Malaria kostet jährlich rund 500.000 Menschen das Leben und bedroht die Gesundheit von etwa der Hälfte der Weltbevölkerung, besonders aufgrund vermehrter Resistenzbildung gegen Standardtherapien. Damit besteht ein großer und dringender Bedarf an innovativen Medikamenten. Für solche Arzneimittel ist der Naturstoff Chlorotonil vielversprechend, denn er wirkt exzellent gegen den krankheitsauslösenden Malariaparasiten, auch gegen resistente Formen. Das Besondere an der Naturstoffklasse ist, dass sie gegen alle Blutstadien des Parasiten wirkt, was sie von anderen auf dem Markt befindlichen Präparaten abgrenzt. Auch strukturell und hinsichtlich ihres Wirkmechanismus unterscheidet sich die Substanz von bereits zugelassenen Medikamenten.
Die starke Wirkung wurde im Tiermodell gezeigt: Die Serumkonzentration wurde erhöht und die Parasiten wurden nahezu komplett reduziert. Das Vorhaben ChloroMalaria hat zum Ziel, das Projekt zum therapeutischen Proof of Concept (PoC) im Sinne der Förderung vorzubereiten. Zunächst werden die Substanzen patentiert, bevor im Anschluss erfahrene Partner dabei helfen, Wege in die klinische Testung und Kommerzialisierung zu finden, z.B. durch Lizenzierung. Während der Sondierungsphase werden ebenfalls kritische Experimente für den Fortlauf der Entwicklung identifiziert, um mögliche Hindernisse rechtzeitig zu adressieren.
Machbarkeitsphase
Zuwendungsempfänger: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH
Fördervolumen: GO-Bio initial Machtbarkeitsphase 3 (01.10.2023 bis 30.09.2025, 994.055,00 Euro)
Angesichts vermehrt auftretender Resistenzen und hoher Sterblichkeit in Endemiegebieten besteht eine dringende Notwendigkeit, neue Therapien der Malaria zu entwickeln. Das Verbundprojekt ChloroMalaria-2 hat das Ziel, das Naturstoffderivat Dehalogenil als neues Malariamedikament zu kommerzialisieren. Dehalogenil zeichnet sich durch eine einzigartige Wirkung gegen sexuelle und asexuelle Stadien des Malariaerregers aus. Bisher konnten unter Laborbedingungen keine Resistenzen gegen den Wirkstoff generiert werden, was diesen zu einem äußerst vielversprechenden Kandidaten zur Malariatherapie macht. Um die angestrebte Kommerzialisierung umzusetzen, wird in dem Projekt das Aktivitätsprofil des Dehalogenils in vitro und in vivo untersucht (Universitätsklinikum Tübingen). Zum anderen wird die semisynthetische Produktion gezielt optimiert, um eine wirtschaftliche Herstellung zu ermöglichen und die sichere Anwendung zu gewährleisten (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung/ Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland). Diese Arbeiten liefern die Grundlage, Dehalogenil präklinisch zu entwickeln und anschließend in klinischen Phase-1-Studien zu testen. Das perspektivische Ziel des Vorhabens ist die Ausgründung eines Start-up-Unternehmens.