Navigation und Service

Chemische Degradation der Aurora-A Kinase als neuer Ansatzpunkt in der Tumortherapie : , Thema: GO-BIO initial

Julius-Maximilians-Universität Würzburg – Dr. Elmar Wolf

Krebserkrankungen bedrohen in vielen Fällen das Leben der Betroffenen. © AdobeStock/ bilderstoeckchen

Zuwendungsempfänger: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Projektvolumen: GO-Bio initial Machbarkeitsphase 1, (01.10.2021 bis 30.09.2023, 599.937,60 Euro)

Projektbeschreibung:

Krebserkrankungen sind für betroffene Patientinnen und Patienten ein schwerwiegender Einschnitt in die langfristige Gesundheit und bedrohen in vielen Fällen das Leben der Betroffenen. Neue zielgerichtete Krebstherapien haben die Behandlung für viele Menschen bedeutend verbessert. Sie finden jedoch nur für wenige Arten von Krebs Anwendung.

Alle existierenden zielgerichteten Krebsmedikamente sind entweder Hemmstoffe für katalytisch aktive Proteine oder greifen Proteine mit Domänen an, die sich außerhalb von Zellen befinden. Demgegenüber galten bislang etwa 80 Prozent aller zellulären Proteine als nicht angreifbar, wodurch eine Wirkstoffentwicklung nahezu unmöglich ist.

Diese Limitierung kann nun mit der Substanzfamilie der auf die Protolyse abzielenden Moleküle (englisch: Proteolysis-Targeting Chimeras, PROTACs) angegangen werden. PROTACs sind kleine Moleküle, die das Zellsystem dazu bringen, das von ihnen gebundene Protein abzubauen. Das PROTAC JB170 richtet sich gegen das katalytische Aurora-A-Protein, das eines der vielversprechendsten Angriffspunkte in der zielgerichteten Krebstherapie ist.

Die Entwicklungsversuche von Hemmstoffen für das katalytisch aktive Protein Aurora-A erwiesen sich als wenig wirksam, weshalb einige klinische Studien bereits eingestellt wurden. Dies wird wissenschaftlich damit begründet, dass Aurora-A in Krebszellen wichtige Funktionen hat, die sich durch diese Hemmstoffe nicht beeinflussen lassen. Der zentrale Ansatz des Forschungsprojekts DEGRON setzt darauf, dass die durch PROTAC verursachte Zersetzung der Aurora-A-Proteine erfolgreicher sein wird als die Hemmung ihrer Übertragungsaktivität. Wird dieser Ansatz erfolgreich umgesetzt, bedeutet er eine enorme Innovation in der zielgerichteten Krebstherapie – unter anderem bei Brust-, Darm-und Leberkrebs.

In der Machbarkeitsphase sollen alle Entwicklungsarbeiten durchgeführt werden, die für eine Anschlussförderung mit etablierten Förderprogrammen notwendig sind. Die Ergebnisse der Machbarkeitsphase sind eine Patentfamilie und ein Datensatz zur Wirksamkeit von JB170, die zusammen sowohl eine Anschlussförderung als auch Verwertung möglich machen werden.