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FRAgment-basierte Antibiotika : , Thema: GO-BIO initial

Technische Universität München – Dr. Hannelore Meyer

Infektionen mit antibiotikaresistenten bakteriellen Pathogenen stellen eine wachsende Gefahr dar. © Adobe Stock/ fizkes

Zuwendungsempfänger: Technische Universität München

Projektvolumen: GO-Bio initial Machbarkeitsphase 1 (01.10.2021 bis 30.09.2023, 828.936,76 Euro)

Projektbeschreibung:

Infektionen mit antibiotikaresistenten bakteriellen Pathogenen stellen eine wachsende Gefahr und mittelfristig eine der größten medizinischen Bedrohungen für die Gesundheit und das Leben der Weltbevölkerung dar. 2017 hat die WHO daher eine Prioritätenliste von resistenten Pathogenen zusammengestellt, für die dringend neue Therapieformen entwickelt werden müssen. In der dringlichsten Klasse (Priorität I) sind bakterielle Pathogene gelistet, die sich durch Resistenzen gegen alle ß-Lactam-Antibiotika auszeichnen – die am häufigsten verschriebene Klasse von Antibiotika. Diese Resistenzen werden meist durch Carbapenemasen vermittelt, welche die ß-Lactame inaktivieren und oft genetisch mit Resistenzmechanismen gegen andere Antibiotika gekoppelt sind. Dadurch sind diese Stämme häufig multiresistent und Infektionen nur schwer zu therapieren. In Vorarbeiten wurde erstmalig eine Fragmentklasse identifiziert, die beide strukturell und mechanistisch unterschiedlichen Hauptklassen von Carbapenemasen (Serin- und Metallo-Carbapenemasen) hemmt und zusätzlich eine eigenständige bakteriostatische Aktivität zeigt. Die neuen Antibiotika dieser Fragmentklasse sollen so optimiert werden, dass sie vor allem gegen zwei bisher therapieresistente Pathogene der WHO-I-Klasse (Acinetobacter baumannii und Pseudomonas aeruginosa) aktiv sind.

Ziel ist es, für beide Pathogene die Zielstruktur für die antibiotische Wirkung zu identifizieren und mindestens eine Substanzserie zu finden, die anschließend in eine Leitstruktur weiterentwickelt wird. Damit kann das Projekt fokussiert und für eine Ausgründung vorbereitet werden. Es trägt im Sinne der Bekanntmachung und in besonders hohem Maße zur Stärkung relevanter lebenswissenschaftlicher Innovationen in Deutschland bei.