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Lyophilisiertes humanes Plättchenlysat für die zellbiologische Forschung und Regeneration : Datum: , Thema: GO-BIO initial

Universitätsmedizin Greifswald - Dr. Konstanze Aurich

Humanes Plättchen-Lysat (HPL) ist eine vielversprechende nachhaltige und ethisch unbedenkliche Alternative in der Kultivierung von Zellen in der biomedizinischen Grundlagenforschung und der Herstellung moderner Therapeutika zu FCS. © Adobe Stock / chokniti

Sondierungsphase

Zuwendungsempfänger: Universitätsmedizin Greifswald 

Zuwendung: GO-Bio initial Sondierungsphase 4 (01.10.2023 bis 30.09.2024, 119.947,44 Euro)

Bei der Kultivierung von Zellen in der biomedizinischen Grundlagenforschung und der Herstellung moderner Therapeutika wird Kälberserum (FCS) verwendet. Das FCS wird durch die Schlachtung ungeborener Kälber gewonnen und zunehmend kritisch und als unethisch angesehen. Humanes Plättchen-Lysat (HPL) ist eine vielversprechende nachhaltige und ethisch unbedenkliche Alternative zu FCS. Es wird aus Blutplättchen (Thrombozyten)-Konzentraten (TK) aus Spenderblut hergestellt, die aufgrund ihrer kurzen Haltbarkeit von vier Tagen für die Patientinnen- und Patientenversorgung unbrauchbar geworden sind. Sie müssen dann verworfen werden. Darin enthaltene die Zellvermehrung fördernde Bestandteile bleiben jedoch länger aktiv und können extrahiert werden. Die Weiterverwendung von TK als HPL ist daher in vielerlei Hinsicht ethisch und ökonomisch sinnvoll.

Im Vorhaben LyoThroReg wird die vorher optimierte Herstellungsmethode von HPL unter Gesichtspunkten pharmazeutischer Standards zu sogenanntem lyophilisierten HPL (L-HPL) weiterentwickelt und auf den Produktionsmaßstab vorbereitet. Zudem werden in der Sondierungsphase die Anwendungsmöglichkeiten für L-HPL und Strategien zur Verwertung und Vermarktung eingehend analysiert.

Ziel ist es, einen nachhaltigen und ethisch unbedenklichen Serumzusatz in der biomedizinischen Grundlagenforschung, bei der Herstellung von Zelltherapeutika und möglicherweise als neuartiges regeneratives Therapeutikum zur Marktreife und Anwendung zu bringen.

Machbarkeitsphase

Zuwendungsempfänger: Universitätsmedizin Greifswald 

Zuwendung: GO-Bio initial Machbarkeitssphase 4 (01.01.2025 bis 31.12.2026, 596.052,00 Euro)

Zellkulturmedien spielen bei der Herstellung zellulärer Arzneimittel und in der Grundlagenforschung eine wichtige Rolle. Der traditionelle Einsatz von fetalem Kälberserum als Wachstumszusatz birgt jedoch zahlreiche Probleme: Dazu gehören seine nicht exakt bekannte Zusammensetzung, seine ethisch fragwürdige Gewinnung (Blutentnahme aus den Herzen ungeborener Kälber) sowie Infektionsrisiken. Humanes Plättchenlysat (HPL), gewonnen aus Blutplättchen von Blutspendern, bietet eine vielversprechende Alternative. Bisher muss dieses jedoch flüssig oder gefroren gelagert und transportiert werden, was viel Energie kostet und technische Nachteile mit sich bringt. Das Team von LyoThroReg hat eine Methode entwickelt, um diese Limitationen zu überwinden. Das Projektteam nutzt dazu verfallene Thrombozytenkonzentrate von Blutspenderinnen und -spendern und sorgt durch das Zusammenführen multipler Chargen für weniger Variationen im Endprodukt. Eine sich anschließende Gefriertrocknung sorgt dafür, dass das Gewicht und die Lagertemperatur von HPL reduziert werden, bei gleichbleibender Qualität und Effektivität in der Zellkultur. Aufgrund der enthaltenen Wachstumsfaktoren kann gefriergetrocknetes HPL auch direkt klinisch als Arzneimittel zur Knorpelregeneration bei muskuloskelettalen Erkrankungen eingesetzt werden. LyoThroReg zielt darauf ab, gefriergetrocknetes HPL als nachhaltigen und ethisch unbedenklichen Serumzusatz in der biomedizinischen Forschung und Zelltherapie zur Marktreife zu bringen.