Zuwendungsempfänger: Universität zu Köln

Förderung: Go-Bio initial (01.10.2022 bis 30.09.2023, 119.947,27 Euro)

Projektbeschreibung:

Als Nekrose bezeichnet man das Absterben von Zellen in einem lebenden Organismus. Hierfür verantwortlich können u.a. Sauerstoff- und Nährstoffmangel aufgrund einer Durchblutungsstörung, Infektionen sowie äußere physikalische oder toxische Einflüsse sein. Die Nekroptose ist eine programmierte Form der Nekrose, die dieser in ihrer äußerlichen Form ähnelt, aber im Gegensatz zu ihr durch eine Vielzahl verketteter Signalschritte in der Zelle, sogenannte Signalkaskaden, gestartet bzw. gesteuert wird.

Infektionen, Lebererkrankungen, Störungen des Nervensystems, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen und weitere Erkrankungsformen werden unmittelbar mit einer Nekroptose in Verbindung gebracht. Gegenwärtig gibt es keine spezifische Eingriffsmöglichkeit in den Krankheitsverlauf. Eine gezielte Hemmung des Proteins Mixed Lineage Kinase domain-Like (MLKL) wäre eine Möglichkeit, da es ausschließlich an dem Prozess der Nekroptose beteiligt ist.

Daran arbeitet das Projekt NEKIN und untersucht kleine Moleküle auf ihre Hemmungsaktivität bezüglich MLKL. Hierzu soll eine Strukturänderung in dem Protein MLKL induziert werden, wodurch die Funktion des Proteins blockiert wird. Im Rahmen der Sondierungsphase soll ein multidisziplinäres wissenschaftliches Team für die Entwicklung von Wirkstoffkandidaten aufgebaut werden. Zudem soll das Konzept auf weitere Moleküle ausgeweitet und ein detaillierter Entwicklungs- und Umsetzungsplan ausgearbeitet werden.

Perspektivisch sollen neuartige Medikamente zur Behandlung diverser Krankheiten, die mit einer Nekroptose in Zusammenhang stehen, entwickelt werden. Hierbei würden die MLKL-Hemmer Wirkstoffvertreter der ersten ihrer Klasse (First-in-Class) darstellen, wodurch diese einen gehobenen innovativen Charakter haben.