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Kartoffeln mit Resistenz gegenüber Pilzbefall ausstatten : Datum: , Thema: GO-BIO

GO-Bio Runde 2 – Dr. Dieter Peschen – Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME), Aachen

Hände mit frisch geeernteten Kartoffeln
© Rafael Ben-Ari/Chameleons Eye - fotolia

Zuwendungsempfänger: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Förderung: GO-Bio Phase I (01.01.2008 bis 30.04.2012, 1.977.150 Euro)

Projektbeschreibung

Die Kraut- und Knollenfäule gilt als weltweit gefährlichste Krankheit bei Kartoffeln und ist auch in Deutschland das dominierende Problem im Kartoffelanbau. Sie wird durch den Pilz Phytophtora infestans ausgelöst und muss bislang mit Fungiziden behandelt werden, weil es mit bisherigen Züchtungsmethoden noch nicht gelang, diesen Schadpilz in den Griff zu bekommen. Dieter Peschen verfolgt nun im Rahmen seines Go-Bio-Projektes einen biotechnologischen Ansatz, der Kartoffelpflanzen gezielt gegen diesen Pilzbefall schützen soll. Das Verfahren beruht dabei auf der Nutzung von Antikörpern, die den Pilz genau erkennen sollen. Zusätzlich werden die Antikörper mit einem Fungizid gekoppelt, das den Pilz abtötet. Der genetische Bauplan dieser Fusionsproteine aus Antikörper und Fungizid werden in die Pflanze integriert, so dass sie daraufhin selbst Antikörper produzieren kann. Auf diese Weise erhält die Kartoffelpflanze eine spezifische Resistenz, die sie unempfindlich gegenüber dem Pilz macht.

Peschen will dieses Verfahren in einem noch zu gründenden Unternehmen für den Markt etablieren und die entwickelten gentechnisch veränderten Pflanzensorten an Saatgutkonzerne verkaufen. Langfristig soll das Anwendungsspektrum der Technologie erweitert werden, um neben der Kartoffel noch weitere gentechnisch veränderte Nutz- und Zierpflanzen mit integrierten Resistenzen gegen andere Schädlinge zu entwickeln.